Aphrodite – eine heiter-besinnliche Liebesgöttin?
Die Aphrodite. Die aus dem Schaum Geborene. Es gibt viele antike Statuen von ihr, sowohl in der griechischen Antike, wie im römischen Imperium. Die Römer nannten sie Venus. Heutzutage ist sie sie ein beliebtes Tattoo-Motiv.
Sie soll ewige Liebe symbolisieren. Kein Wunder, dass ihr Antlitz den Arm und das Herz so manchen Liebespaars ziert. Und wehe dem, der nach einiger Zeit aus dem Hafen der Beziehung scheidet; dann entpuppt sich die Liebesgöttin als unbarmherzige Erinnerung einer gescheiterten Liebe, die das Paar auf den Weg der schmerzenden Leidenschaften, der Verlustängste, und des Liebeswahns mitnimmt. Forever love! #drumprüfewersichewigbindet
Aphrodite ist die Göttin der Liebe und die Göttin der Sinneslust zugleich. Kein Wunder, dass solcher Melange kein Mensch gewachsen ist. Ein Mensch konzentriert sich auf eine der beiden Anwendungen, entweder Liebe oder Lust, nur manchmal ein wenig von beiden. Doch Aphrodite kann 1 +1 zusammenzählen, und das läßt sie alle spüren. Sie ist verliebt, sie liebt, dann eine Affäre hier und dort. Dann wieder die Schönste sein wollen…
Romantic love vs Porno love
Ein Mann hat es mit ihr nicht leicht. H. (nicht genannt aus Datenschutzgründen, vermutlich Hephaistos) ist zunächst ein „Weiberverachter“, bis er, der alte Schmiedemeister, sie zur Frau nimmt. Die Liaison geht zunächst gut. Doch als er Aphrodite mit Ares, dem wilden Kriegsgott, im Bett erwischt, fesselt er beide vor Eifersucht in einem Netz und lädt die restlichen Götter ein sich diese anzusehen und auszulachen. Das tut man(n) und Gott nur aus Schmerz.
Die Menschen selbst lachen Aphrodite niemals aus, im Gegenteil. Die Griechen waren ihrer Liebesgöttin so verfallen, dass sie ihr Tempel bauten mit Statuen voller Nacktheit. #siefeierndas
Die Statue der Aphrodite war die erste, die völlige Nacktheit darstellte. Ein erster Beginn pornographischen Schaffens. Man munkelte von geheimen Hintertüren in den Tempeln, von denen aus man ihrer verehrten Göttin sich von „hintern“ nähern konnte. #lovefrombehind
Dass man das Gesäß der Göttin zuerst erblickte war für die Griechen eine unfassbare Sensation. Und die Griechen waren sonst nicht prüde. Bezogen auf ihre Liebesgöttin waren sie kleine unsichere Mäuschen.
Krieg oder Liebe
Selbst einen Krieg zu entfachen, fällt Aphrodite nicht allzu schwer. Aus der Frage, wer denn die Schönste sei im Lande, wird der Trojanische Krieg. Das kam so:
Eris, die Göttin der Zwietracht wurde nicht auf die Hochzeit von Teleus und Pepis eingeladen. Daraufhin schmiß Eris einen Apfel in die Hochzeitsgesellschaft, mit dem Vermerk, er gebühre der „Schönsten“. Klar, dass sich Aphrodite mit Athen und Hera um den Apfel („Zankapfel“) stritt. Zeus bestimmte daraufhin den Menschen Paris, die „Schönste“ zu bestimmen. Nachdem Aphrodite unserem Paris die Schönste aller Menschenfrauen Helena zur Frau versprach, gewann Aphrodite diesen Schönheitswettbewerb. #beautiful
Nur blöd, daß nun Helena nach Troja entführt werden musste. Zu Paris. Das fanden die anderen griechischen Stämme wenig lustig und der Krieg begann. Troja gegen das restliche Griechenland. Und Aphrodite ist auf der Seite der Trojaner. Nur weil sie einen Affäre mit A. (Ares?) hat.
Das ist die moderne Frau, die allein ihrem Gusto folgt. Bravo. Sollen die Männer sich doch in hölzernen Pferden verstecken und Krieg spielen. Aphrodite weiß, warum es beim Menschsein wirklich geht. An der Liebe, und vor allem der Sehnsucht danach, kommt keiner vorbei. Nicht der stärkste Krieger, nicht der beste Planer, nicht ein Held. Jeder scheitert an der kleinsten Frage: Willst du mit mir gehen?
Doch ganz selten ist dieses Anliegen von Erfolg gekrönt. Dann wenn sich Mann und Frau verstehen. Für den Mann bedeutet dies, Frauenversteher zu sein und trotzdem sexy zu bleiben. Diese Kunst beherrschen die wenigsten Männer. Aber wenn es klappt, wird es famos. Dann heißt es mit Aphrodite zu tanzen, sie auf ein Gläschen Wein einzuladen, interessant zu sein, kreativ, geistreich, und männlich zugleich. Gibt es so etwas? I don’t know. #idontknow
Eine Frau, wie Aphrodite, auf seiner Haut zu haben, ist ein Zeichen, der Welt mit leidenschaftlicher Liebe entgegenzugehen. Dieses Mission haben nur Helden; sie haben all unseren Zuspruch verdient.
Die Note für die Aphrodite als Tattoo-Motiv ist demnach die beste: 1
Für Fans von: Lady Gaga, Walther von der Vogelweide, Wonder Woman, Boris Becker