Motorbikes

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Gang of what?

Ein Biker ist dem „dictionary“ nach ein „Cyclist“ und ein „member of a motorcycle organisation or gang“. Im Wesentlichen zeichnet sich solch ein „Zweirad-Fahrer“ aber durch sein Freiheitsgefühl aus.Motorradfahren bedeutet Unabhängigkeit und pures Adrenalin. Den Fahrtwind am ganzen Körper zu spüren und mit seinem Gefährt selbstbestimmt die verschiedensten Landschaften erkunden zu können – das ist Freiheit.

Auch die Gangmitgliedschaft der Biker soll ein Freiheitsgefühl ausdrücken. In der Gang sind die Mitglieder „frei“ von spießigen Konventionen und bürgerlichen Gesetzen. Vor dieser Einstellung würde ich allerdings warnen. Wie die Netflix-Serie „Sons of Anarchy“ hervorragend zeigt, findet sich so mancher freiheitsliebende Biker bald in einem Gang-System wieder, das weitaus strengere Regeln und Gesetze hat als so manches Bürgerleben. Immer den harten Jungen markieren zu müssen, zum Beispiel, oder wenn es darum geht, den Worten des „Chefs“ bedingungslos zu gehorchen. Zu starke Kritik an den Rädelsführern hat schon so manchen Biker unter die Erde gebracht. Traditionelle Rivalitäten zwischen den Gangs sowieso. Freiheit sieht irgendwie anders aus.

Gang of freedom

Das gilt aber nicht für das Zusammengehörigkeitsgefühl, welches die Motorradfahrer untereinander haben. Dieses Gefühl wird sehr positiv wahrgenommen. Wenn man ein Problem am Strassenrand hat, zum Beispiel, und ein Biker-Kumpel sofort seine Hilfe anbietet. Unter den Bikern gibt es einen eingeschworenen Lebensstil, der, wird er nicht zu sehr organisiert und instrumentalisiert, viel Freude und Freunde bietet.

Eins steht fest. Das Gefühl, über die Strassen zu fliegen, und den besonderen Rausch der Kurven zu erleben, ist einzigartig. Motorradfahren kann Ekstase sein, und ist zudem sehr körperlich. Das schauen wir uns als Tattoo-Liebhaber mal genauer an.

Körper, Motorrad und Tattoos

Nehmen wir die Muskeln. Sie werden beim Fahren sehr beansprucht und trainiert. Für eine stabile Haltung auf der Maschine brauche ich die Rumpfmuskulatur, sowie eine gute Bauch- und Rückenmuskulatur. Um den Lenker halten zu können bedarf es einer trainierten Schulter- und Armmuskulatur. Für den Halt auf dem Motorrad die Beine.

Auch der Hörsinn spielt eine Rolle. Der Sound einer Maschine trägt entscheidend zum Fahrgefühl bei. Bill Davidson (ja der von „Harley Davidson“) sagt, der Sound seines Motorrads ist für ihn der Herzschlag der Mutter – das erste Geräusch, das ein ungeborenes Baby im Bauch der Mutter wahrnimmt. Mehr Intimität kann man seinem Bike eigentlich nicht mehr zugestehen.

Dass wachsame Augen und das mit ihnen verbundene Hirn beim Motorradfahren eine große Rolle spielen, versteht sich von selbst. Es geht beim „biken“ nicht nur um Freiheit, sondern auch um ihr Gegenstück, die Sicherheit. Sie macht die Freiheit erst möglich. Denn, dass muss immer wieder gesagt werden: Unüberlegtes Motorradfahren kann sehr gefährlich sein. Motorradfahren braucht kognitive Skills: Man muss sich besonders aufmerksam durch den Verkehr bewegen, mögliche Gefahren schon so vor ihrem Eintreten erkennen und deuten. Auf dem Motorrad bedarf es der Konzentration, dem Koordinationsvermögen und der Reaktionsschnelligkeit.

Skin Road

Bleibt noch die Haut. Nichts geht über das feeling, wenn einem bei hoher Geschwindigkeit der Wind umschlingt und umspielt. Auf der Haut wird die eigentliche Freiheit wahrgenommen. Sie läßt einen die Landschaft und die Natur spüren, kein Käfig ist um einen herum.

Die sonst so von Stress in der Arbeit angespannte Haut, entspannt sich beim Motorradfahren. Auch das ist ein Grund warum so viele Führungskräfte und Manager auf das Motorradfahren schwören.

Diese Leute arbeiten hart, und Motorradfahren ist eine Belohnung.

Dazu gehören auch die entsprechenden Tätowierungen, die dieses Freiheitsgefühl so wunderbar sichtbar machen. Motorsport und Tattoos gehören für viele eng zusammen. Manch einer läßt sich gleich sein Motorrad auf den Körper tätowieren. Und das Harley Davidson Logo ist ein äußerst beliebtes Tattoo-Motiv. Das Lebensgefühl der Biker, mit ihrem Rebellentum, ihrer Freiheitsliebe und intensiven Erfahrungen, findet sich auf vielen Tätowierungen wieder. Auch so Motive wie Totenkopf oder Flammen gehören dazu. Oder die Bilder, die an viele Erlebnisse mit dem Motorrad erinnern. Wie ein Tagebuch, tätowiert auf dem Körper.

Wichtig ist eines:

Ist man sich der Gefahren bewusst, die das Motorrad fahren mit sich bringt, und zudem auf die Gefahren eingestellt, kann der Rausch der Geschwindigkeit genossen werden: und die vielen Möglichkeiten, Menschen und Orte, die das „Biken“ mit sich bringt.

Das sagt auch Bill Davidson:

„Du gehst nach Hause, ziehst die Lederklamotten an, steigst auf das Motorrad und fährst los. Das ist Entspannung. Und Freiheit.“