LEXIKON: Vincent Price • Ein Leben für den Horror

LEXIKON: Vincent Price • Ein Leben für den Horror

Motive:

Vincent Price (tätowiert von Mark Blazsek)

Ein Leben für den Horror

Der 1911 in Missouri geborene Vincent Leonard Price Jr. gilt vielen als der Horror-Darsteller schlechthin.

Seine erste Hauptrolle in einem Horrorfilm spielte er 1953 in »Das Kabinett des Professor Bondi«, und auch wenn er danach zwar noch in anderen Film-Genres wie Science-Fiction, Western oder auch in der Bibelverfilmung »Die zehn Gebote« auftrat, wurde er ab dieser Zeit bevorzugt in Gruselfilmen eingesetzt.

 

Legendär sind seine Rollen in den Verfilmungen einiger Edgar Allan Poe-Geschichten wie »Der Fall des Hauses Usher«, »Das Pendel des Todes«, »Der grauenvolle Mr. X«, »Der Rabe«, »Die Folterkammer des Hexenjägers« oder »Satanas – Das Schloß der blutigen Bestien«. Dass Price auch zusammen mit Elvis Presley in der albernen Komödie »Immer Ärger mit den Mädchen« spielte und dort den Mister Morality verkörperte, mutet ein wenig skurril an für einen Schauspieler, der auf Grusel-Rollen abonniert zu sein schien, doch Vincent Price schaute immer wieder mal gern über den Tellerrand und wirkte bei allerlei Projekten mit, die man ihm aufgrund seiner Standard-Besetzung eher nicht zugtraut hätte. Nur wenigen ist bekannt, dass Price in »Basil, der Mäusedetektiv« den bösen Professor Rattenzahn synchronisierte oder eine Sprechrolle in Michael Jacksons Kult-Song »Thriller« las. Die britische Heavy Metal Band Iron Maiden hatte Price darum gebeten, die einleitenden Worte aus der Offenbarung des Johannes zu ihrem Song »The Number of the Beast« zu sprechen, doch das Projekt scheiterte an Price’s Honorarvorstellungen, die mit 25000 Pfund über dem damaligen Budget der Band lagen. Alice Cooper hingegen konnte den Schauspieler zu einer Mitwirkung an seinem Album »Welcome to my Nightmare« verpflichten.

Vincent Price, der übrigens auch an einigen Kochbüchern mitwirkte und in der ersten Staffel der Muppet Show auftrat, wurde von zahlreichen Bands wie den Bollock Brothers, Deep Purple, Misfits, ZZ Top oder Body Count in deren Songs geehrt und gewürdigt.

(Text: Dirk Boris / Grafik: Jonas Bachmann)